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Kostebrau

Vorschaubild Kostebrau

Kostebrau mit seinen 514 Einwohnern (Stand 10.05.2017) liegt südöstlich von Lauchhammer 160 m ü. NN. Der Ort wurde 1994 nach Lauchhammer eingemeindet und ist somit ein Ortsteil von Lauchhammer. Der Ortsname stammt aus dem altsorbischen und bedeutet so viel wie "Trespe" oder "Trespenfeld" (Getreidefeld). Das Dorf "Costebrau", erstmalig 1421 so erwähnt, gehörte zum Amt Senftenberg und zeitweilig von 1440 bis 1474 zur Herrschaft Mückenberg. Im Jahr 1551 zählte man 20 Haushaltungen, darunter zwei Müller in der wasserreichen Pommelheide.  

 

1709 entschied man am Hofe in Dresden, aufgrund des hiesigen Holzreichtums und des Glassandvorkommens, eine Spiegelfabrik im Tal vor Kostebrau zu bauen. Diese war die erste Glashütte in der Niederlausitz, die den Namen Friedrichsthal bekam. Es entstand ein Gutsbezirk, der 1928 zu Kostebrau eingemeindet wurde.

 

Kurz vor der Jahrhundertwende entwickelte sich die Braunkohlenindustrie mit dem Bau von drei Brikettfabriken und den dazugehörigen Gruben in Kostebrau. Gleichzeitig wurde eine Bahnlinie Sallgast-Kostebrau, später weiter bis Lauchhammer, gebaut. Wenn man in Kostebrau um das Jahr 1900 1.586 Einwohner zählte, waren es 1922 etwa 3.000 mit 376 schulpflichtigen Kindern.

 

Außerordentlich schön war die Umgebung des Ortes - das Oberdorf und im Tal das Unterdorf nach Osten auslaufend bis Friedrichsthal. Dies alles war umgeben von den "Spitzen Bergen", den "Dubrauischen Bergen" und den "Ochsenbergen" mit herrlichen Wäldern, fischreichen Bächen und Teichen in der Pommelheide. Mit dem Fortschreiten der großen Tagebaue ist die gesamte Umgebung überbaggert worden. Ebenfalls verschwunden sind die beiden Ortsteile Wischgrund und Römerkeller. Die bekannte Glashütte wurde 1974 stillgelegt und abgerissen. Im Oberdorf wurde im Jahr 1907 eine Kirche im Barockstil mit einer Sauer-Orgel erbaut. Unmittelbar daneben befinden sich die Friedenseiche (1881) und die Dorflinde.

 

Eine Besonderheit aus den Anfängen des Braunkohlentiefbaus ist an der Klettwitzer Straße hinter dem Friedhof zu finden. In diesem unter Schutz gestellten Waldstück befinden sich die Bruchfelder der ehemaligen Tiefbaugrube "Alwine".


Bemerkenswert war auch eine Tongrube im Wischgrund, welche eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Fundstelle von tertiären Pflanzenfossilien war. Diese ehemalige Ziegeleigrube, heute überbaggert, war eine Altwasser-Tonlinse, in der sich sehr gut erhaltene Pflanzenreste aus dem Tertiär (etwa 15 Mio. Jahre) erhalten hatten. Im Cottbuser Naturkundemuseum kann die umfangreiche Wischgrundsammlung besichtigt werden.

 

Die zahlreichen Klinkerbauten im Ort weisen auf die hochwertigen und zahlreichen Tonvorkommen hin. Die Herstellung der Ziegel begann im 19. Jahrhundert in den Ochsenbergen als Nebenerwerb in den Mühlen und endete in den siebziger Jahren mit der Schließung der Fabrik "Ziegelei Alwine".

 

Wenn Sie noch mehr über unseren schönen Ort wissen möchten, unternehmen Sie einen Spaziergang durch die Ortslage oder besuchen Sie die Ausstellungsräume des Heimat- und Kulturvereins. Sie sind jederzeit willkommen.